Entwicklung der Bevölkerung

Im frühen 19. Jahrhundert fand man in Langenegg nur Bauernhäuser. Einfamilienhäuser, die nicht der Landwirtschaft dienten, gab es kaum, wenn man vom Pfarrhof oder Schulhaus absieht. Das Bauernhaus von damals entsprach dem kleinbäuerlichen Hofe. Er war klein und einfach, hatte eine Flurküche, vielfach fehlte noch der Kamin, dafür gab es eine offene Herdstelle und einen Schopf.

Nach dem Montforter Urbar von 1400 gehörten die 31 Höfe von Oberlangenegg 22 verschiedenen Besitzern. Unterlangenegg war in etwa gleich groß und man schätzt die damalige Bevölkerungszahl von Ober- und Unterlangenegg zusammen mit 250 Personen. Im Jahr 1811 gab es in Oberlangenegg dann 87 Häuser, Unterlangenegg zählte 92 Objekte – ergibt zusammen 179 Häuser, im Jahr 1821 wurden 892 Einwohner an beiden Orten zusammen gezählt.

Die Bevölkerung wuchs und erreichte den Höchststand im Jahr 1890 mit ca. 1150 Bürger:innen an. Im Vergleich zu heute sind wir in etwa wieder auf diesem Stand. Aufgrund von Realteilungen beim Ableben von Hofbesitzern wurden die Hofeinheiten kleiner und es drang die Armut vor. Am Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert trat eine rückläufige Bewegung ein, da viele arme Familien im Rheintal Gelegenheit fanden, ihr tägliches Brot zu verdienen.
Regelmäßig wiederkehrende Epidemien, wie die Grippe, die Blattern oder die Halsbräune beeinflussten die Bevölkerungsentwicklung ebenfalls. Im Jahr 1915 wurden nur mehr 750 Personen gezählt.