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Langenegg liegt zwischen weiten Wiesen und sanften Bergen auf einer Höhe von 700 Metern und zählt rund 1.200 Einwohner. Seit Jahrzehnten engagiert sich die Gemeinde in Sachen Energie, Klimaschutz, Familie und Soziales. Schonend und sinnvoll mit Energie und natürlichen Ressourcen umzugehen, hat für die e5- und Klimabündnisgemeinde einen hohen Stellenwert. Darüber hinaus punktet Langenegg vor allem in den Bereichen bürgerschaftliches Engagement, Nahversorgung und beim Miteinander der Generationen.

Grunddaten zur Gemeinde Langenegg

Langenegg ist eine Kleingemeinde im Vorderen Bregenzerwald
Politischer Bezirk: Bregenz
Land: Vorarlberg
Staat: Österreich
Fläche: 10,47 qkm, davon 38,6 % Wald und 54,6 % Landwirtschaftsgebiet
Höhe: 690 (Bregenzerach) bis 912 m (Rotenberg)

Bevölkerung (01.01.2024)
1.178 Hauptwohnsitze, 102 Nebenwohnsitze
487 Haushalte

Blickpunkt: Ortsportrait Gemeinde Langenegg

Geschichte

Der Ort wurde 1249 erstmals als „Langunegge“ urkundlich erwähnt. Unterlangenegg gehörte zum Kloster Mehrerau, Oberlangenegg den Grafen von Bregenz. 1537 wurden die Gemeinden kirchlich vereinigt, 1775 wurde die Kirche erbaut. Vereinigung 1923 zu einer Gemeinde, nachdem der kinderlose Bauer Johann Georg Fuchs sein Legat an die Bedingung der Vereinigung geknüpft hatte. Wegen fehlender Arbeitsplätze und Infrastrukturen mussten immer mehr Bewohner für ihren Broterwerb auspendeln, Abwanderungen drohten. Dieser Leidensdruck führte ab Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts zu einer konsequenten Dorferneuerung mit den Schwerpunkten Energieeffizienz/erneuerbare Energien, Betriebsansiedelungen/Wirtschaftsstärkung, Sicherung der Nahversorgung, Sozialleben, Mobilität und bürgerliches Engagement.

Politik

15 gewählte Gemeindevertreter (Mehrheitswahl, keine Parteien, siehe auch „Kommunalpolitik ohne Parteien“), Bürgermeister: Thomas Konrad seit 12. Oktober 2020, Vizebürgermeisterin: Katharina Fuchs, zwei weitere Gemeindevorstände (Erich Schwärzler, Johannes Nußbaumer); die Gemeindevertretung besteht aus 15 Mitgliedern, davon fünf Frauen.

Das Gemeindewappen entstand 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es zeigt zwei in sich verschlungene belaubte Äste als Symbol der beiden vereinten Ortsteile.

Kommunalpolitik ohne Parteien
In Vorarlberg – als einzigem Bundesland Österreichs – werden die Gemeindemandatare in einzelnen Gemeinden der sogenannten „Mehrheitswahl“ bestellt. Sie wird angewandt, wenn bis zum Stichtag keine Listen politischer Parteien oder Gruppen angemeldet werden. Die Wähler tragen in eine leere Liste jene Personen ein, die sie sich als ihre Gemeindevertreter wünschen, wobei maximal die doppelte Anzahl der gesetzlich festgelegten Gemeindevertreter benannt werden kann. Die meist genannten Frauen und Männer ziehen, sofern sie die Wahl annehmen, in die Gemeindevertretung ein und wählen aus ihren Reihen den Bürgermeister, den Vizebürgermeister und den Gemeindevorstand. Naturgemäß eignet sich diese Art von Direktwahl nur für kleinere Gemeinden, in welchen jeder jeden kennt.

Die Mehrheitswahl wird auch in Langenegg angewandt, es gibt keine politischen Parteien. Die Gemeindevertreter arbeiten sachorientiert und ehrenamtlich für ihre Gemeinde. Die Sitzungsgelder werden nicht ausbezahlt, sondern für gemeinschaftliche Zwecke, u. a. für Weiterbildungen, eingesetzt. Dabei ist es mit den rund 50 Gemeindevertretungssitzungen pro fünfjähriger Periode nicht getan, denn es kommt die Arbeit in Ausschüssen, Kommissionen und Projektgruppen dazu. Zudem sind von Langenegg externe Gremien personell mit Vertreter/innen zu besetzen. So wird die politische Gemeindearbeit wirklich als Dienst an der Gemeinde und nicht zum eigenen finanziellen oder Image-Nutzen aufgefasst.

Gemeindegremien in Langenegg:

  • Bürgermeister
  • Gemeindevorstand
  • Gemeindevertretung

Ausschüsse/Kommissionen:

  • Prüfungsausschuss
  • Finanzausschuss
  • Grundverkehrs-Ortskommission
  • Abgabenkommission
  • Wahlkommission

Beiräte:

  • Infrastrukturbeirat
  • Sozialbeirat
  • Beirat für Vereine, Kultur und Kommunikation

kurz-und langfristige Projektgruppen (Initiative der Gemeinde):

  • Lebenswert leben
  • Energie-Portale
  • e5-Team (Energie)
  • Talente
  • familieplus
  • Nahversorgung
  • Bürgerjournalisten
  • Wirtschaftsgemeinschaft
  • Tädschm’r Burkibüro
  • Büchereiteam
  • Postlädeleteam
  • Schulsaalsanierung
  • Spielplatzsanierung
  • Freiraumkonzept
  • Wegwarteteam
  • Dorfgärtnerinnen

Initiativgruppen (privat oder Verein):

  • Fürsorgetreff
  • MUKI-Frühstück
  • Gemeinsamer Mittagstisch
  • Markt der Begegnung
  • Seniorensingnachmittag
  • Royal Rangers (Pfadfinder)
  • Gemeindearchivteam
  • Langenegg-Kalender
  • Krömlemart-Team
  • Jugendraumteam

Langenegg hat keine klassischen Ressorts, sondern auf die Gemeinde abgestimmte: Wald, Landwirtschaft, Wirtschaft und Vereine

Bürgerschaftliches Engagement

Langenegg setzte ab 1997 auf Eigeninitiative. Mit dem vom Land Vorarlberg angebotenen Projekt „Lebenswert leben“ wurde in der Ära des damaligen Bürgermeisters Peter Nußbaumer ein Bewusstseinsbildungsprozess in die Wege geleitet, der heute seine Früchte trägt. Erklärte Ziele waren:

  • Die Dorfgemeinschaft aktivieren
  • Das Wir-Gefühl stärken
  • Die Zusammenarbeit der Vereine und Initiativen unterstützen
  • Bewusstseinsbildung für die Nahversorgung
  • Für mehr Lebensqualität im Dorf
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Die Menschen von Langenegg entwarfen ihr Leitbild, traten verstärkt in Arbeitsgruppen zusammen und nahmen die Zukunft selbst in die Hand. Initialprojekt war der gemeinsame Entschluss zur Sanierung des zentralen, geschichtsträchtigen „Bach-Hus“ des Gemeindestifters Johann Georg Fuchs, das lange als Abbruchkandidat gehandelt worden war. Es wurde saniert, sinnvoll umgenutzt und beherbergt medizinische Dienstleistungen, Friseur, Wohnungen und die zentrale Hackschnitzelheizung für die kommunalen Gebäude im Zentrum.

Die Vereine wurden besser vernetzt, Jugendliche konnten ihre Anliegen z. B. in Graffiti-Workshops artikulieren, die gute alte Nachbarschaft wurde mit der Aktion „Hallo Nachbar!“ wiederbelebt. Bürgerjournalisten beteiligten sich bei der Gemeinde-Homepage, beim Dorfabend wird informiert, und der eigene Langenegg-Kalender bringt augenscheinlich zum Ausdruck: „In diesem Dorf ist ‛was los!“

Langenegg gilt landes- und mittlerweile seit dem Gewinn des „Europäischen Dorferneuerungspreises“ 2010 auch europaweit als Beispiel für bürgerliches Engagement und Dorfentwicklung. Immer wieder wird gefragt, warum diese sich ausgerechnet in Langenegg so vorbildlich entwickelt und hält. Zum einen erklärte der damalige Bürgermeister Georg Moosbrugger – war es der Leidensdruck in einem Dorf, das mangels Infrastrukturen zu vereinsamen drohte, in dem sich dörfliche Strukturen aufzulösen begannen, Abwanderung befürchtet wurde. „Gemeindeentwicklung nach Langenegger Art ist die Herstellung von Beziehungen, nicht von Kubaturen“, zitiert Peter Swozilek den langjährigen Vizebürgermeister Gebhard Bechter und Vorsitzenden von „Lebenswert leben Langenegg“ (vorum 3/2012).
Zum anderen waren wohl die rechten Menschen zur rechten Zeit am rechten Ort und trugen viele verschiedene Arbeitsgruppen durch Ideen und Tatkraft. Die Langenegger wurden „teamfähig“, gingen durch die Schule vielfältiger Prozesse, und viele Erfolge und Auszeichnungen motivierten und machten Mut zur Fortsetzung des Engagements. Dazu kommen die Bereitschaft der Landespolitik, sinnvolle Initiativen finanziell zu unterstützen, und ein Geschick im Ausschöpfen von Fördertöpfen. Und: die Impulse aus der Bevölkerung wurden ideologiefrei und sachorientiert von den demokratisch bestellten Dorfpolitikern auch umgesetzt, so dass das Bemühen jedes einzelnen sichtbar wurde. Ein „Geheimnis Langenegg“, so erläuterte Alt-Bürgermeister Moosbrugger gegenüber „vorum“ damals, gebe es nicht, man müsse eben „tun“.

So entstanden Leitsätze:
„Wir wollen eine lebendige Dorfgemeinschaft mit einem starken Wir-Gefühl. Wir wollen die Natürlichkeit unseres Lebensraumes erhalten. Wir wollen ausreichende Angebote im Dorf für die Bedürfnisse des täglichen Lebens.“

Arbeitsgruppen unter Mitwirkung der Bevölkerung

  • Lebenswert leben
  • Wirtschaftsgemeinschaft
  • Familieplus
  • Energieteam
  • Energieportale
  • Nahversorgung
  • Langenegger Talente (Lokalwährung)
  • Sozialkapital mit Bürgerhilfe „Burki“ – Burki ist eine Holzfigur, die ein Betreuter der
  • LebenshilfeWerkstätte Langenegg entworfen hat und das mittlerweile das Maskottchen für bürgerliches Engagement wurde, als Anerkennung und Erinnerungsstück an verdiente Bürger und Gäste verliehen wird
  • „Tädschm’r“
  • Gemeindereporter und -fotografen
  • Naturschutz (Schutzgebiet Im Nord)

Projekte/Veranstaltungen:
Zukunftstage
Fotos- und Spruchwettbewerbe (abgeschlossen)
Workshops Nahversorgung
Lieder (Kindergartenlied, Nahversorgerlied, Langenegger Märchen)
Stofftaschen (abgeschlossen)
Theaterstück (abgeschlossen)
Samstag-Treff mit Vereinsaktivitäten vor dem Dorfladen (abgeschlossen)
Wettbewerb „Der schnellste Einkäufer“ (abgeschlossen)
Graffiti-Workshops für Jugendliche
Verkehrssicherheitsprojekt Dorfabende mit Informationen
Jährlicher „Krömlemarkt“ (Adventmarkt) mit vielen von den Langenegger Frauen und Vereinen selbst gebackenen Keksen am 8. Dezember
Kleinmärkte Internationale Veranstaltung „Europäischer Dorferneuerungspreis“ mit 1000 Gästen im September 2012
Jährlicher Langenegg-Kalender gemeinsam mit der Wirtschaftsgemeinschaft
Neuzugezogene
Langenegger Fotostubat
Parzellenfeste „Hallo Nachbar“
Langenegger Adventweg
Koordination Dorfball

Lebenswert leben
Wurde vom Land ausgeschrieben zur Bewusstmachung und Verbesserung der Lebensqualität in (kleineren) Gemeinden (am Land). Langenegg griff die Aktion auf und erhält sie bis heute am Leben. Aus der dörflichen Gruppe gingen zahlreiche, von der Bevölkerung entwickelte und getragene Projekte und Veranstaltungen hervor. Als Musterprojekt gilt heute:

„Tädschm’r“
(Tätest du mir bitte …)
Der „Tädschm’r“ ist die personifizierte Hilfsbereitschaft. Eine Gruppe von Langenegger/innen entwickelte die Aktion mit dem Zweck der sozialen Vernetzung und des sozialen Miteinanders in der Gemeinde. Sie ist gewissermaßen die erweiterte Nachfolgerin der Bürgerhilfsbörse „Burki“. Jeder im Dorf mit seinen Fähigkeiten ist aufgerufen, diese auch Mitbürgern bei Bedarf zukommen zu lassen. Der Tausch von Waren und Dienstleistungen soll ermöglicht werden. Umschlagplatz ist das BurkiBüro, das Angebote und Nachfrage sammelt und vermittelt, doch können Dienste und Leistungen auch im direkten Bürgerkontakt erbracht werden. In der Regel wird ehrenamtlich gearbeitet, ein Leistungsausgleich wird persönlich vereinbart. Umfangreichere oder regelmäßige Leistungen werden vom Mobilen Hilfsdienst erbracht. Das Burki-Büro unterstützt Vereine bei der Medienarbeit. Das Burki-Büro steht auf eigenen Beinen, ist aber im Gemeindeamt untergebracht und wird von der Gemeinde sowie vom Talente Tauschkreis Vorarlberg unterstützt.

Und in Zukunft?
Die Langenegger Gemeindeverantwortlichen und Bürger sind sich im Klaren darüber, dass bürgerliches Engagement steter Anpassungen, Motivationen und Änderungen bedarf, zumal zu den gesellschaftlichen Änderungen auch eine abnehmende Bereitschaft für langfristige ehrenamtliche, Vereins- und politische Tätigkeit gehört. Deshalb beschäftigt sich eine eigene fachlich moderierte und begleitete Bürgergruppe mit diesem Thema. Denn auch in Zukunft sollen Menschen für öffentliche bzw. ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde interessiert und motiviert werden. Geeignete Strukturen und Bewusstseinsbildung sollen dabei helfen. Konkrete Maßnahmen werden laufend von diversen Arbeitsgruppen ausarbeitet und fortlaufend umgesetzt.

Förderungen und Finanzierung
Wie finanziert eine kleine Gemeinde wie Langenegg solch zahlreiche Initiativen, Projekte und Investitionen? Für Projekte gibt es grundsätzlich keine Landessubventionen, sie werden, vor allem, weil sie meist nur einige hundert Euro kosten, aus dem laufenden Budget finanziert. Investitionen dagegen werden im Durchschnitt mit ca. einem Drittel aus diversen Landestöpfen gefördert. Dazu wird Beratung – z. B. durch das Zukunftsbüro der Landesregierung oder des Vorarlberger Energieinstituts – bereitgestellt, die allerdings wieder rückerstattet werden muss. Bei den Investitionen (z. B. Dorfladen, Kindergarten, Sportanlagen) ist es, abgesehen von Förderungen im Umwelt- und Energiebereich, der Strukturfonds des Landes Vorarlberg, aus dem benachteiligte Gemeinden unterstützt werden. Die Strukturförderung wiederum wird u. a. aus Bedarfszuweisungen des Bundes finanziert.

Langenegg als „Familiengemeinde“
Die Familie ist Keimzelle und Basis unserer Gesellschaft. In der Familie wird der junge Mensch für sein Leben geprägt, lernt Verantwortung, Rücksicht, Liebe, Geborgenheit – sofern die Bedingungen stimmen. Traditionsgemäß spielt das Familienleben in kleineren Gemeinden eine große Rolle, ist die Vernetzung der Familie im Dorf dichter als in urbanen Räumen. Wenn Kinder in einer verständnisvollen, harmonischen Umgebung aufwachsen, wenn die Bedeutung der Familie öffentlich anerkannt und gefördert und in die Zukunft von Familie und Kindern investiert wird, hat die Gesellschaft Kraft zu Erneuerung und Entwicklung. Diese Grundgedanken der Vorarlberg weiten Aktion „familieplus“ der Landesregierung stehen Pate für die Bemühungen um Familie auch in Langenegg.

https://vorarlberg.at/web/land-vorarlberg/contentdetailseite/-/asset_publisher/qA6AJ38txu0k/content/famiieplus-landesprogramm-fuer-kinder-jugend-und-familienfreundliche-gemeinden?article_id=259364http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/frauen_familie/familie/familie/weitereinformationen/familieplus/familieplus.htm

familieplus
„familieplus ist ein Projekt zur Qualifizierung und Auszeichnung von Gemeinden, die durch den effizienten Umgang mit der Ressource Familie einen Beitrag zu einer zukunftsverträglichen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten wollen. Es unterstützt Gemeinden in einer langfristigen und umsetzungsorientierten Familienfreundlichkeit in den Bereichen Kinder, Jugend, Familie, Arbeit, Wohnen, Bildung und Wirtschaft“, heißt es im Positionspapier des Landes. Eine Land- und Auspendlergemeinde wie Langenegg ist zudem langfristig auf eine quantitative Stabilität bzw. ein angepasstes Wachstum der Bevölkerung angewiesen ist und Abwanderung nur durch hohe Lebensqualität und Infrastruktur vermeiden kann. Langengeggs Chancen als familienfreundliche Gemeinde sind intakt, denn die Bevölkerung ist – derzeit – vergleichsweise jung. Mit 61 % der erreichbaren Punktezahl ist Langenegg per 2012 eine der Vorarlberger ausgezeichneten familieplus-Gemeinden (Stufe 3 von 5).
„familieplus“ ist einer der maßgeblichen Schritte zur Erfüllung des Gemeindeentwicklungsplans von 2010, der die Familienfreundlichkeit und Sozialkompetenz als hohes Gut der Gemeinde wertschätzt und das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft durch Aktivitäten mit Jugendlichen, Familien und Senioren bewusst zu fördern hat.

Bürger aktiv für Familien
Am Entwicklungsprozess „familieplus“ war seit 2012, wie in Langenegg üblich, ein Team engagierter Bürger verantwortlich. Der Erhebung des Ist-Zustandes durch einen achtköpfigen Bürger/innenrat folgte die Erkenntnis, dass die kommunale Infrastruktur reichlich vorhanden, aber vielfach zu wenig bekannt ist. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit waren daher ein zentrales Anliegen im Prozess. Zu den konkreten Maßnahmen gehörten daher eine Broschüre mit allen sozialen Angeboten der Gemeinde (und der engeren Region Vorderbregenzerwald), Homepage-Informationen, die Aktivierung von Multiplikatoren in Vereinen und sozialer Betreuung in einer „Denkwerkstatt Familie“, die Prüfung aller kommunalen Entscheidungen auf ihre Familien- und Zukunftseignung sowie beständiger Austausch und intensive Vernetzung.

Für die Jugend, die Zukunft des Dorfs

Fehlende Ausbildungs- und Arbeitsplätze, zu wenig Unterhaltungsmöglichkeiten, keine nächtlichen öffentlichen Transportmöglichkeiten: das sind die Hauptgründe, warum Jugendliche aus ländlichen Dörfern in Ballungszentren ziehen, wo alle ihre Bedürfnisse in dichten Infrastrukturen abgedeckt werden.
Langenegg wirkt solchen Trends erfolgreich entgegen.

Treffpunkt, Mitwirkung in der Gemeinde und jugendgerechte Information sind die Haupt-Standbeine der Langenegger Jugendarbeit. Über die Homepage, Newsletter von Kooperationspartner, usw. erfahren die Jugendlichen was gerade los ist. Der Jugendbeirat koordiniert die Jugendarbeit im Dorf. Vor allem Vereine kümmern sich um sinnvolle Freizeittätigkeit der Jugendlichen, einige von ihnen haben Jugendarbeit als strategischen Schwerpunkt mit eigenen Jugendbetreuern zur Nachwuchsförderung. Besonders wichtig ist – in Langenegg wie in anderen Gemeinden – eine „Offene Jugendarbeit“ (OJL), die Jugendlichen Unterhaltung nach ihren Vorstellungen, Beratung, aber auch Verantwortung bietet. Zu diesem Zweck wurde 2011 ein eigener Verein gegründet mit den Aufgaben, Anlaufstelle für Jugendliche zu sein, ihre Interessen in der Gemeinde zu vertreten, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, zu Verantwortung zu motivieren und die Jugendarbeit langfristig zu sichern. Mehrere Projekte lockten die Jugendlichen zur Mitarbeit, u. a. eine Zukunftswerkstatt, ein eigenes Grundsatzkonzept, Unterstützung der Vereins-Jugendarbeit, Workshops, etc.  Im Jugendraum „Underground“ im Untergeschoß von Kindergarten und Musikprobelokal treffen sich bis zu 20 Jugendliche regelmäßig und arbeiten auch aktiv mit. Zwei JugendarbeterInnen begleiten die jungen Menschen. Natürlich kommuniziert „Underground“ auch über Facebook. Da Langenegg nicht alle Freizeitwünsche Jugendlicher abdecken kann, wird auf der Gemeinde-Homepage u. a. über die beliebtesten Sport- und Unterhaltungseinrichtungen im Umkreis informiert, die gegen Vorweis der Jugendkarte „AHA“ Ermäßigungen gewähren.