Anerkennungspreis für ein gelebtes Miteinander
Unter dem Titel „leb.endlich“ suchte die Organisation Palliative Care Vorarlberg Projekte, in denen Menschen einen Beitrag leisten, damit die Sorgekultur im Alter wieder Teil unserer Lebenskultur wird. Es wurden Initiativen und Aktionen gewürdigt, die ältere Menschen, ihre spezielle Situation und die Menschen, die sie betreuen, im Auge haben. Gesetzte und geplante Maßnahmen, die bei den Menschen in diesem Lebensabschnitt das Wohlbefinden fördern, wurden vor den Vorhang geholt – als Danke für die Akteure und als Motivation für andere. Die Initiative „Lebendige Nachbarschaft Langenegg“ engagiert sich in diesem Bereich. Sie hat ihr Wirken dokumentiert, als Projekt eingereicht und wurde dafür mit einem Anerkennungspreis belohnt.
Acht Engagierte aus Langenegg bemühen sich dabei, Akzente gegen die Vereinsamung im Dorf zu setzen. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch jenen älteren Menschen etwas zu bieten, die nicht mehr so mobil sind oder gar nicht mehr aus dem Haus kommen. Dem Gefühl, vergessen zu sein und nicht mehr dazu zu gehören, will die Ehrenamtsgruppe entgegenwirken“, erläutert Erika Moosbrugger. Leitgedanke für das Team ist die Aussage von DDr. Alfried Längle: „Wann, wenn nicht jetzt. Wenn nicht ich, wer dann? Auf jeden kommt es an!“
Anerkennungspreis für ein gelebtes Miteinander
Verschiedene Ideen wurden von der rührigen Gruppe bereits umgesetzt. Entstanden ist eine Vielfalt an niederschwelligen Angeboten nach dem Motto „Begegnung schenkt Freude“. Beispielsweise wurde ein wöchentlicher Wandertreff eingeführt. Einfache, gemeinsame Wanderungen motivieren, sich zu bewegen, und der Einkehrschwung im Anschluss bietet die Möglichkeit für gemütliches Beisammensein. Mit der Idee der Telefonkette wurden befreundete Frauen, die sich krankheits- oder altersbedingt nicht mehr treffen können, wieder miteinander verbunden. Zusätzlich wurde eine WhatsApp-Gruppe mit dem Titel „Wer goht mit?“ eingerichtet. Dies erleichtert die Suche nach einer Begleitung beispielsweise ins Cafe, zu einem Konzert- oder Theaterbesuch oder einfach zu einem Spaziergang. Mit dem Einsatz von jungen Handy-Paten wird der älteren Generation die Bedienung des Smartphones nähergebracht. Langenegger Jugendliche haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt und stehen bei Problemen mit der digitalen Welt zur Verfügung. Geburtstagsjubilare werden von einem Frauentrio mit Gitarre, Zither und Gesang in ihrem Zuhause besucht und musikalisch geehrt. In der Langenegg-Info, der gemeindeeigenen Zeitung, wurden verschiedene Beispiele von lebendiger Nachbarschaft präsentiert. Eine Fülle an kleinen Meilensteinen wurden gesetzt, um der Vereinsamung entgegenzuwirken.
Die Teammitglieder Gebhard Bechter, Marlis Feuerstein, Irmgard Fuchs, Marianne Hagspiel, Paula Läßer, Erika Moosbrugger, Maria Nußbaumer und Anne-Kathrin Schneider freuten sich über die öffentliche Anerkennung für ihr Tun.
Das Ziel aller Maßnahmen ist klar: Alle Gemeindebürgerinnen und -bürger sollen zu einer caring community – einer sorgenden Gemeinschaft – zusammenwachsen, in der die Menschen aufeinander schauen und sich gegenseitig unterstützen.